Im internationalen Vergleich der Lebensqualität steht Wien 2016 laut der Vergleichsstudie der Beratungsgesellschaft Mercer erneut auf Platz 1 des Städterankings. Mit Zürich (Rang 2) und München (Rang 4) finden sich zwei weitere europäische Städte unter den Top 5. Bewertet wurde dabei die Lebensqualität von Expatriates in 230 Großstädten weltweit. Nun ist der Faktor Lebensqualität nicht direkt mit der Attraktivität eines Hotelstandortes gleichzusetzen. Doch viele Beurteilungskriterien sind dieselben oder können voneinander abgeleitet werden, um den langfristigen Wert der Macrolage einschätzen zu können.
Zur Beurteilung der Lebensqualität jeder Stadt wurden in der Mercer-Studie 39 Kriterien, unter anderem politische, soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte analysiert. Hinzu kamen Faktoren wie Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Erstmals gesondert untersucht wurde der Faktor „persönliche Sicherheit“, der sich in der inneren Stabilität, den Kriminalitätsraten und Leistungsfähigkeit der örtlichen Strafverfolgungsbehörden niederschlägt.
Neben der eher subjektiven Lebensqualität sprechen auch harte Fakten für Wien als Destination von privaten und geschäftlichen Besuchern. Als kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt der Habsburger Doppelmonarchie war Wien Jahrhunderte lang ein kulturelles und politisches Zentrum Europas. Die zahlreichen Prunkbauten dieser Zeit, vielfältige Kulturangebote und der Ruf als Wirkungsstätte klassischer Komponisten wie Beethoven, Mozart oder Mahler wirkt heute noch. 6 Millionen Gäste und über 13,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr setzen Wien auf Platz 7 der meist besuchten Städte Europas.
Zudem ist die österreichische Hauptstadt seit 1979 neben New York, Nairobi und Genf einer der vier Amtssitze der UNO. Heute haben hier über 30 internationale Organisationen und ein diplomatisches Corps mit ca. 4.000 Vertretern ihre Wirkungsstätte. Durch Kongresse, Tagungen und Messen (MICE=Meetings Incentives Conventions Events) werden jährlich nochmals über eine halbe Million Menschen erwartet. Und den Besuchern geht Qualität vor Quantität: Fast 60% der Gäste übernachten in 4- und 5-Sterne-Hotels.
Die Macrolage von Wien stimmt also, in Sachen Image ebenso wie in der konkreten Nachfrage. Das Thema Microlage erläutere ich im nächsten Teil zum Thema "Hotelstandort".